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BB 2021, 1577
 

Im Blickpunkt

Abbildung 19

“Deutsche Unternehmen und insbesondere der deutsche Mittelstand stehen einem Umbau hin zu einer klimaneutralen, nachhaltigen Wirtschaft aufgeschlossen gegenüber.” Das sei das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage zu “ESG-Herausforderungen für Großunternehmen in Deutschland” unter 104 mittelständischen und 32 börsennotierten Unternehmen, die im Auftrag des internationalen Wirtschaftsforschungsinstituts OMFIF in Kooperation mit dem Bankenverband, dem Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC), der Bertelsmann Stiftung, The New Institute sowie weiteren Organisationen entstanden sei, heißt es in einer PM von OMFIF und Bankenverband am 17.6.2021. Besonders groß sei die Zuversicht laut Umfrage bei mittelständischen Unternehmen: Drei Viertel der Befragten erwarteten mindestens gleichermaßen Vor- wie Nachteile für ihr Unternehmen durch die Brüsseler Klimaschutzpolitik. Etwas skeptischer blickten die börsennotierten Unternehmen auf die Brüsseler Klimaschutzpolitik: Knapp 60 % erwarteten wirtschaftlich mindestens gleichermaßen Vor- wie Nachteile infolge des EU-Green Deal; immerhin ein Drittel erwarte eher Vorteile. Und trotz der Nachwehen der Coronapandemie sähen börsennotierte Unternehmen bereits heute die Erfüllung der neuen Nachhaltigkeitsberichtspflichten als wichtigste anstehende Herausforderung (34 %); erst dann komme die Bewältigung der Corona-Krise und deren Folgen (31 %). – Kernpunkte der Ergebnisse aus DRSC-Sicht sind (www.drsc.de): 1. Es gibt eine positive Grundhaltung sowohl bei kapitalmarktorientierten als auch bei nicht-kapitalmarktorientierten Unternehmen hinsichtlich einer aussagekräftigeren und vergleichbareren Nachhaltigkeitsberichterstattung. 2. Es besteht eine starke Unterstützung (85 %) bei den befragten kapitalmarktorientierten Unternehmen hinsichtlich internationaler Orientierung zukünftiger europäischer Berichtsstandards. 3. Handhabbarkeit und Effektivität von Berichtsanforderungen sind wichtig; gegenwärtige Anforderungen der EU-Taxonomie sind komplex, und niedrige erwartete Taxonomiequoten sind noch steigerungsfähig, aber deuten insgesamt auf notwendige kurzfristige Verbesserungen der Ausführungsregelungen und darüber hinaus auch auf konzeptionelle Defizite hin. – Ein Kurzstatement zu den Ergebnissen von DRSC-Präsident Georg Lanfermann steht unter www.drsc.de; die Umfrageergebnisse sind unter www.bankenverband.de abrufbar.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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