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BB 2024, 681
 

Im Blickpunkt

Abbildung 12

“Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland ist in Gefahr”, heißt es in einer PM der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG vom 12.3.2024. “Wir haben zu lange von der Substanz gelebt und wichtige Reformen vernachlässigt. Aktuell schätzt fast jeder zweite internationale CFO (46 %) andere Länder und Regionen als wachstumsstärker ein. Neue Investitionen in den kommenden fünf Jahren werden sie prioritär dort tätigen,” sagte Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business bei der KPMG AG WPG, laut dieser PM bei der Präsentation der Studie “Business Destination Germany 2024”. Für diese habe KPMG 350 CFO der größten deutschen Tochtergesellschaften internationaler Konzerne aus den wichtigsten Investorenländern befragt. Untersucht worden seien die wichtigsten Faktoren des Wirtschaftsstandorts Deutschland im EU-Vergleich. Nach 2017, 2019 und 2021 erfolge die Befragung jetzt zum vierten Mal. Danach rutsche die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im EU-Vergleich zunehmend ins Mittelfeld ab. So weise der KPMG-Standort-Index, in den 23 Standortfaktoren einfließen, nur noch einen Wert von +1,2 auf der Skala von +10 (Spitze im EU-Vergleich) bis –10 (Schlusslicht im EU-Vergleich) auf. Dies entspreche einer Halbierung gegenüber dem Wert der Studie aus dem Jahr 2021 (+2,4). 2017 habe der Wert noch bei +3,1 gelegen. Die Nennungen Deutschlands als Spitzenreiter oder Top 5-EU-Land habe bei vielen individuellen Standortfaktoren im Vergleich mit dem KPMG-Standort-Index 2021 zudem massiv abgenommen: politische Stabilität (–22 Prozentpunkte), Arbeitsproduktivität (–17 Prozentpunkte) und logistische/physische Infrastruktur (–16 Prozentpunkte). Anders als noch vor zwei Jahren bewerteten ausländische Investoren auch solche Faktoren deutlich schlechter, die die Zukunftsfähigkeit besonders nachhaltig beeinflussen und die bislang zu den ausgesprochenen Stärken Deutschlands zählten: Forschungslandschaft (–13 Prozentpunkte) sowie innovationsfreundliches Umfeld (–8 Prozentpunkte). Zu den größten Investitionshemmnissen zähle der unzureichende Digitalisierungsgrad der öffentlichen Verwaltung (–4,1). Ähnlich negativ werde die digitale Infrastruktur (–2,0) bewertet.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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