Eines hat die Einigung der Koalition in Bezug auf die Einführung einer Frauenquote am 20.11.2020 bereits jetzt erreicht: Das Thema der Gleichbehandlung von Mann und Frau ist wieder mehr in den Fokus gerückt. So berichtete die FAZ am 8.12.2020 über eine sinkende Gender Pay Gap im Jahr 2019 auf bundesweit 19 Prozent von 20 Prozent im Vorjahr (FAZ online vom 8.12.2020). Erschreckend ist dabei nach wie vor der herrschende Unterschied zwischen neuen und alten Bundesländern. Während in den alten Bundesländern der Gehaltsunterschied bei 20 Prozent liegt, sind es in den neuen Bundesländern “nur” 7 Prozent. Deutschland bewegt sich damit aber weiterhin über dem europäischen Durchschnitt von 15 Prozent im Jahr 2018. Auch Spiegel online greift das Thema mit Beitrag vom 9.12.2020 auf. Dort wird nicht nur gendergerechte Bezahlung der Arbeitnehmer gefordert, sondern schon in der Haushaltspolitik ein Gender Budgeting, wie es z. B. schon Österreich auf Verfassungsebene und Australien praktizieren. Im ersten Heft des neuen Jahres des Betriebs-Beraters wird sich Frau Prof. Dr. Maria Wersig (Deutscher Juristinnenbund) in einem Editorial zu der vorgeschlagenen Frauenquote äußern und in Heft 2/2021 gibt Prof. Peter Gola einen Statusbericht zum Entgelttransparenzgesetz.

Rebecca Marlow, Redakteurin Arbeitsrecht