Im Blickpunkt
Der Start für den Einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area – SEPA), wird einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 150 europäischen Unternehmen zufolge (www.pwc.de) “aller Voraussicht nach holprig”: Knapp ein halbes Jahr vor Inkrafttreten des einheitlichen europäischen Zahlungsraums laufe noch ein Drittel der europäischen Unternehmen Gefahr, die Umstellung nicht bis zum Stichtag 1.2.2014 zu schaffen. Ein Viertel der Befragten habe mit der Umstellung noch nicht einmal begonnen. Vor diesem Hintergrund sei bedenklich, dass fast die Hälfte (46 %) der Unternehmen keinen “Plan B” für den Fall einer verzögerten oder unvollständigen SEPA-Einführung habe. “Von den drohenden Startschwierigkeiten wären auch die Betriebe betroffen, die ihre Systeme rechtzeitig auf SEPA umgestellt haben. Diese könnten beispielsweise mit Liquiditätsproblemen konfrontiert sein, wenn Kunden, die die Anpassung zum Stichtag nicht bewerkstelligt haben, keine Banküberweisungen tätigen können”, warnt Thomas Schräder, PwC-Partner und Experte für den Bereich Treasury. Die Umfrageergebnisse deuteten zudem darauf hin, dass der zeitliche und finanzielle Aufwand für SEPA ausgerechnet von den Unternehmen unterschätzt werde, die bislang noch keinen Umstellungsplan haben. Die komplette Studie steht unter www.pwc.de/sepa zum Download zur Verfügung. Sie gibt neben den Umfrageergebnissen auch einen Überblick über mögliche Maßnahmen, um noch rechtzeitig “SEPA-fähig” zu werden. – Ein Bestandteil der EU-Payment Term Directive ist eine europaweit einheitliche Zahlungsfrist von 60 Tagen (in Deutschland bislang 30 Tage). Was dies für das Liquiditätsmanagement der Unternehmen bedeutet, können Sie der Meldung auf der zweiten Seite dieses Wochenüberblicks entnehmen.
Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft