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BM - Berater-Magazin
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BB 2023, 681
 

Im Blickpunkt

Abbildung 17

“Führungskräfte und Angestellte sind vom großen Wert einer positiven Fehlerkultur in den Unternehmen überzeugt. Dennoch zeigen sich erhebliche Versäumnisse – insbesondere was die Fehlerkompetenz und Vorbildfunktion der Vorgesetzten betrifft”, heißt es in einer PM der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY vom 10.3.2023. So hätten 64 % der in einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung EY befragten Führungskräfte in den vergangenen beiden Jahren eigene Fehler gar nicht oder nur teilweise zugegeben. Besonders alarmierend sei der Wert in der Finanzbranche. Hier hätten 82 % der Führungskräfte ihre Fehlschläge vollständig oder teilweise unter den Teppich gekehrt. Zum Umgang mit Fehlern in ihrem Unternehmen seien rund 1000 Führungskräfte und Angestellte aus den Branchen Maschinenbau, Transport und Logistik, Automobilhersteller und -zulieferer sowie Banken und Versicherungen befragt worden. Durchgeführt worden sei die Studie von EY in Kooperation mit der ESCP Business School und der Hochschule Hamm-Lippstadt. “Der Hang, eigene Fehler zu verschweigen, ist umso gefährlicher, als Führungskräfte bei der Etablierung einer positiven Fehlerkultur eine Schlüsselrolle spielen”, mahne Nelson Taapken, EY Partner im Bereich People Advisory Services. Eine positive Fehlerkultur bedeute, dass Fehler proaktiv und konstruktiv gemanagt werden, anstatt sie zu verschweigen oder zu sanktionieren. Dies habe einen starken Einfluss auf die Profitabilität des Unternehmens, seine Innovationskraft und die Qualität der Produkte und Services. Auch die Befragten wüssten um die große Bedeutung einer positiven Fehlerkultur und deren Förderung durch die Führungskräfte: Auf einer Skala von 1 bis 10 vergäben sie hohe Werte von 8,1 bis 9,3 für die Relevanz eines proaktiven und konstruktiven Umgangs mit Fehlern durch Vorgesetzte. Besonders relevant seien aus Sicht der Angestellten das Zugeben eigener Fehler (63 %), das direkte Beheben von Fehlern (52 %) sowie die Ermutigung zu einem regelmäßigen Austausch über Fehlschläge (49 %). Die Studie kann kostenlos unter https://www.ey.com/de bestellt werden.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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