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BB 2020, 489
 

Im Blickpunkt

Abbildung 20

Gut jedes dritte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in und um Frankfurt a. M. hat in den vergangenen fünf Jahren eine existenzielle Krise durchlebt, heißt es in der PM des IfM Bonn vom 17.2.2020. Ein ähnliches Bild zeige sich für die Städte London, Paris und Madrid. Nur in Mailand seien deutlich weniger KMU (23 %) von Krisen betroffen gewesen. Zu diesem Ergebnis komme die europaweite Studie “Building resilience in under-represented entrepreneurs: A European comparative study”, für die mit Unterstützung von J. P. Morgan insgesamt 2975 Unternehmen zu ihrem Umgang mit Krisen und zu ihren Präventionsmaßnahmen befragt worden waren. Für Deutschland hätten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des IfM Bonn die Befragungsergebnisse ausgewertet. Für den deutschen Teil der europäischen Vergleichsstudie seien über 500 KMU mit bis zu 99 Beschäftigten in Frankfurt und Umland zu ihrem Umgang mit Krisen und zu ihren Präventionsmaßnahmen befragt worden. “Im Vergleich mit den anderen europäischen Städten zeigen sich [. . .] kaum Unterschiede hinsichtlich der Krisenauslöser”, berichtet die IfM-Wissenschaftlerin Dr. Susanne Schlepphorst. “Vor unerwarteten Liquiditätsengpässen ist letztlich niemand gefeit – auch wenn sich nach eigenen Angaben die Mehrheit der Unternehmen in und um Frankfurt frühzeitig bewusst mit möglichen Krisenszenarien auseinandergesetzt haben.” Entsprechend blickten die Führungskräfte kleiner und mittlerer Unternehmen im Großraum der Mainmetropole gelassener als in den anderen europäischen Vergleichsstädten in die Zukunft: Nur jede vierte Führungskraft (24,2 %) habe ihr Unternehmen durch eine Herausforderung wie bspw. den Verlust wichtiger Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen bzw. Kunden oder Kundinnen bedroht gesehen. Zum Vergleich: In Madrid sei es jede zweite KMU-Führungskraft – und in London, Paris und Mailand mehr als jede dritte gewesen. Die Studie ist auf der Homepage des Enterprise Research Centre (www.enterpriseresearch.ac.uk), das die europäische Vergleichsstudie geleitet hat, abrufbar. – Am 17.6.2020 findet eine BB-Fachkonferenz zur EU-Restrukturierungsrichtlinie statt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter https://veranstaltungen.ruw.de; zu der Veranstaltung wird auch ein BB-Schwerpunktheft “Insolvenzrecht – EU-Restrukturierungsrichtlinie” erscheinen (BB 25).

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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