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BB 2024, 853
 

Im Blickpunkt

Abbildung 7

Der österreichische Finanzminister Magnus Brunner hat über die geplante unkomplizierte Betriebsübergabe berichtet, die Familienbetriebe und KMU unterstützen soll. Der Ministerrat hat das sog. Grace-Period-Gesetz beschlossen. Damit soll es möglich werden, dass die Finanzverwaltung Familienbetriebe und Klein- und Mittelbetriebe künftig bei der Unternehmensübertragung für die Dauer einer Grace-Period begleitet und ungeprüfte Zeiträume beleuchtet. Insgesamt gebe es in Österreich 150 000 Familienunternehmen, von denen jedes zehnte aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren vor der Übergabe steht. Innerhalb der eigenen Familie vollzögen sich zwei Drittel aller Übergaben. Ziel soll es sein, dass Vater und Mutter, die ihren Betrieb an die Kinder übergeben wollen, ein “sauberes” Unternehmen übergeben, was durch eine Prüfung der steuerlichen Angelegenheiten sichergestellt werden soll. Für die Nachfolger solle es größtmögliche Planungs- und Rechtssicherheit geben. Finanzbeamte können kontaktiert werden, um etwaige Fragen rasch zu klären. Auf Antrag sollen die letzten drei Jahre vom Finanzamt innerhalb von neun Monaten geprüft werden. Die Begleitung ist vorgesehen bis zum letztgültigen Abgabenbescheid im Jahr der Übertragung. 2028 werden die Maßnahmen einer Evaluation unterzogen. Bis dahin wird von 600 begleiteten Firmenübergaben ausgegangen, so das Finanzministerium. Finanzminister Brunner zu den Beweggründen: “Der Generationsgedanke dieser Betriebe bedeutet eine nachhaltige strategische Ausrichtung. Für Familienbetriebe sind Unternehmensnachfolgen und Betriebsübergaben ein bedeutender Meilenstein im Lebenszyklus des Unternehmens, an dem Verpflichtungen, Werte und Wissen an die nächste Generation weitergereicht werden. Diese emotionale Wegmarke wollen wir künftig niederschwelliger gestalten.”

Prof. Dr. Michael Stahlschmidt, Ressortleiter Steuerrecht

 
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